Es ist Sonntagvormittag. Mein Blick nach draußen endet im grauen Nichts. Es regnet und es ist kalt. Kein Wetter bei dem ich den Hund vor die Tür jagen würde. Mich erst recht nicht. Nur: was tun mit diesem Endlostag? Ben langweilt sich schon jetzt und nimmt die Wohnungseinrichtung auseinander. Ich bin genervt ...
Also beschließe ich, dass wir basteln könnten. Das machen wir im warmen und trockenen, Ben ist beschäftigt und ich kann dabei in Ruhe noch einen Kaffee trinken. Natürlich hab ich auf Anhieb keine Bastelideen für Kinder parat. Fragen wir Fräulein Google: "Bastelideen für Kinder" - 966.000 Ergebnisse. Na das geht ja noch *seufz*.
Ben interessiert sich brennend für meine Arbeit am Computer. Ich erkläre ihm, dass ich es schön fände, wenn wir basteln würden und er ist einverstanden, interessiert sich allerdings für komplett andere Dinge auf dem Bildschirm als ich. Ständig tippt er mit seinen kleinen Fingern auf irgendwelchen Tasten rum, so dass sich mal die Schriftgröße überraschend verändert, dann wieder öffnet sich ein Link, der komplett uninteressant ist.
Ich nehme also die erste Bastelanleitung, die sich mir bietet, um festzustellen, dass ich leider nicht das geforderte Bastelmaterial zur Verfügung habe. Es dauert noch bis zum Mittag, bis ich mich endlich für eine Bastelidee für Kinder entschieden habe, die wir gleich nach dem Mittag in Angriff nehmen. Und so sitzen Ben und ich gemeinsam am Küchentisch. Ben voller Erwartungen, ich mit meiner Tasse heißem Kaffee.
Zwei Stunden später ...
Mein Kaffee steht kalt und unberührt da. Ben hat den Kleber gleichmäßig auf Tisch und Kleidung verteilt und das Papier in kleinste Schnipsel zerrissen. Ich sitze vor meiner Bastelanleitung, habe die verschiedensten Papiere geknifft und zugeschnitten, bin komplett entnervt und frage mich, welcher Dreijährige an dieser Bastelidee für Kinder Spaß haben soll. Die Bastelanleitung ist dermaßen kompliziert, dass ich mich mit dieser eine Woche vorher hätte beschäftigen müssen, um sie zu verstehen und die Punkte zu finden, an denen Ben mitmachen kann.
Ich frage mich, ob es nicht ein kurzes Video gibt, auf dem ein Kind zu sehen ist, das bastelt. Eine Bastelidee, die wirklich für die Kinder und nicht für deren Eltern ist ... kurz im Video vorgestellt, so dass sich gleichzeitig Eltern und Kind darüber informieren, was gleich getan werden muss. Eine Bastelidee für Kinder, die mit möglichst wenigen und immer im Haushalt vorhandenen Mitteln realisierbar ist. Das wäre schön und hier ist sie:

Als erstes reißen wir das Papier in dünne Streifen (ca. 1cm dick). Das können auch dreijährige Kinder schon gut alleine, wenn man auf die Reißrichtung achtet. Diese langen Streifen werden nochmal so geteilt, dass sie in der Länge dem gewünschten Durchmesser der Sterne entsprechen. Dann werden zwei Streifen so übereinander gelegt, dass ein Kreuz entsteht und mit einem bisschen Kleber fixiert. Wer möchte kann jetzt einen Faden als Schlinge auf das Papierkreuz kleben, um dann den nächsten Streifen Papier drüber zu kleben. Noch einen letzten Streifen Papier so aufgeklebt, dass ein Stern entsteht und schon sind wir fertig.
Mit diesen Sternen können gut Weihnachtsbäume verziert werden. Sie können auch mit einem Stück Tesafilm an Türen oder Fenstern befestigt werden. Wer einfarbige Sterne gebastelt hat, kann diese auf Karten kleben, um diese dann als Weihnachtsgruß zu verschicken.

In den meisten Fällen brauchen wir jedoch Material, das nicht unbedingt im Haushalt vorhanden ist. Meine Tochter und ich gehören nicht zu den Familien, die ständig und wirklich viel basteln, aber bestimmte Anlässe erfordern es doch und dann macht es uns auch Freude. Damit ein Grundbedarf da ist, habe ich mir diese Jumbo-Bastelbox zugelegt. Dort gibt es einerseits Bastelanleitungen und zum anderen Material wie buntes Papier, Wackelaugen, etc. Halt alles, was man braucht, aber nicht zwangsläufig zu Hause hat.