Die Ursachen einer Schwangerschaftsvergiftung sind noch nicht gänzlich bekannt. Professor Ananth Karumanchi hat
jedoch herausgefunden, das ein Ungleichgewicht der Proteine PlGF (Placental Growth Factor)
und sFlt-1 (soluble fms-like tyrosine kinase-1) ursächlich sein können.
Das PlGF-Protein ist dafür zuständig die Blutgefäße zur Plazenta zu erweiten, damit das ungeborene Kind optimal
mit Nährstoffen versorgt werden kann.
Das sFlt-1-Protein wirkt dagegen. Es verengt die Blutgefäße und bindet seinen Kontrahenten, so dass dieser
nicht mehr wirken kann.
Bei einer Schwangerschaftsvergiftung hat die Frau zu viel vom sFlt-1-Protein, so dass zum Einen eine
Untervorsorgung des Kindes droht und zum anderen leidet die Mutter aufgrund der engen Blutgefäße an Bluthochdruck.
Außerdem sind die Nieren betroffen, darum wird Eiweiß mit dem Urin ausgeschieden.
Durch eine Blutuntersuchung kann dieses Missverhältnis aufgedeckt werden.
Quelle:Schwangerschaftsvergiftung: Tödliche Gefahr für Schwangere und Ungeborenes
Leider ist eine Therapie zur Zeit noch nicht möglich.
Unbemerkt ist die Krankheit für Mutter und Kind tödlich. In Deutschland sterben jedes Jahr 5 Frauen an den
Folgen einer Schwangerschaftsvergiftung. Damit ist sie die häufigste Todesursache für Mutter und Kind neben
schweren Blutungen und Infektionskrankheiten.
Wird die Krankheit erkannt, kann man nicht mehr tun, als die Symptome zu bekämpfen und so
eine Frühgeburt durch Kaiserschnitt so lange wie möglich hinauszuzögern.
Dabei werden die Schwangere und ihr Baby streng überwacht. Jede Schwangere, die die Diagnose Präeklamspie erhalten
hat, sollte sich so früh wie möglich mit einer Klinik in Verbindung setzen, die sich mit der Krankheit auskennt.
Je besser die Kenntnisse der Ärzte, um so größer die Chance auf eine längere Schwangerschaft.
Jedes Jahr werden in Deutschland 15.000 bis 20.000 Kinder vorzeitig auf die Welt geholt, weil eine
Schwangerschaftsvergiftung vorliegt.
Wird das Kind entbunden, lassen die Symptome bei der Mutter schnell nach und sie erholt sich. Probleme für das
Kind ergeben sich daraus, dass es als Frühchen zur Welt kam und sind je nachdem mehr oder weniger stark.
Immerhin gibt es Hoffnung auf eine Therapie:
Der amerikanische Wissenschaftler Prof. Karumanchi hat ein Verfahren entwickelt, das ermöglicht, dass ein
Zuviel des Proteins sFlt-1 aus dem Blut der Schwangeren herausgefiltert wird. So konnte in einer ersten
Pilotstudie des Prof. Ravi Thadhani in Köln und Leipzig der sFlt-1-Spiegel gesenkt, der Bluthochdruck reguliert
und die Schwangerschaft verlängert werden.
Autor: Katarina Telschow