Der Affektkrampf (Schreikrampf) beim Baby tritt zwischen dem 6. Lebensmonat und dem 5. Lebensjahr auf.
Eine Häufung findet sich oft in der Trotzphase im zweiten bis dritten Lebensjahr.
Die Babys beginnen zu schreien (darum heißt er auch Schreikrampf), vielleicht weil sie sich gestoßen haben oder aber weil sie ihren Willen nicht
durchsetzen konnten und steigern sich dann in das Brüllen derart hinein, dass ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die
Luft wegbleibt. Oft versteifen sie sich kurz, bekommen aufgrund eines krampfartigen Verschlusses der Stimmritze
keine Luft mehr, die Lippen und das Gesicht werden blau und im schlimmsten Fall werden sie für maximal 2 Minuten
bewusstlos. Spätestens dann entkrampft sich der Körper und die Atmung setzt ganz normal und von allein wieder ein.
Selbstverständlich reagieren die meisten Eltern auf einen solchen Affektkrampf mit Besorgnis und Verunsicherung.
Zum Glück ist er jedoch recht harmlos und mit der Zeit merken die Eltern, wann sich ein solcher ankündigt und
lernen darauf zu reagieren: mit Hilfe und vor allem mit Gelassenheit.
Kinder reagieren verschieden und so hilft nur ausprobieren:
- Im Vorfeld hilft manchmal ruhiges Zureden oder Ablenkung.
- Wenn die Luft schon wegbleibt, hilft:
- besprühen mit Wasser
- ein kalter, nasser Waschlappen im Gesicht
- anpusten
Wenn das Kind nach einem Affektkrampf bereits bewusstlos ist, kann nicht mehr viel getan werden. Das Kind wird
am besten auf die Seite gelegt.
Wenn Sie im Zweifel sind, ob die Atmung wieder eingesetzt hat, halten Sie dem Kind einen kleinen Spiegel vor den
Mund. Atmet es, beschlägt der Spiegel.
Ein Blick auf die Uhr kann hilfreich sein, weil zwei Minuten ganz schön lang werden können. Nach Ablauf der zwei
Minuten sollte dann doch ein Notarzt gerufen werden.
Wenn es Zweifel daran gibt, dass es sich um einen Affektkrampf gehandelt hat, befragen Sie am besten Ihre
Kinderärztin. Nach dem ersten Schreikrampf sollten Sie auf jeden Fall abklären, ob nicht ein ernsthafte Krankheit
wie Epilepsie dahinter steckt.
Wenn es sich wirklich nur um einen sehr wirkungsvollen und dramatischen Wutanfall ihres Sprösslings handelt,
vermeiden Sie es, den Eindruck zu vermitteln, dass ein derartiger Affektkrampf dabei hilft den Willen durchzusetzen.
Kinder sind schlau und gerade die zwei- und dreijährigen lernen unheimlich schnell, wie sie bekommen, was sie
möchten. Wenn eine kurze Bewusstlosigkeit hilft, ein Eis zu ergattern, dann werden sie dieses Mittel auf jeden Fall
öfter ausprobieren.
Mehr zum Thema finden Sie im Pagewizz-Artikel:
Hilfe: Mein Baby läuft beim Schreien blau an!
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