Die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis J2

Die Eltern eines Kindes haben Anspruch auf regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, deren Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Es gibt keine gesetzliche Pflicht an selbigen teilzunehmen.
Bei den Untersuchungen wird durch einen Kinderarzt überprüft, ob sich das Kind altersgemäß entwickelt. Regelmäßig werden Seh- und Hörtests durchgeführt und alle inneren Organe überprüft. Die Eltern haben die Möglichkeit Fragen zu stellen und sollten sich insofern auch gut auf den Termin vorbereiten. Sinnvoll ist es hier, die Fragen, die sich im Alltag ergeben, zum Beispiel in einem Kalender zu notieren. Gefragt werden sollte alles, was das Kind betrifft. Egal, ob sich die Eltern unsicher sind, was den Entwicklungsfortschritt des Kindes angeht oder ob sie in einzelnen Erziehungsfragen unsicher sind. Ein guter Kinderarzt wird sich der Nöte der Eltern annehmen und, wenn er selbst nicht weiterhelfen kann, die entsprechenden Kontakte vermitteln.

Jeder Termin beim Kinderarzt beginnt mit einem Allgemeincheck des körperlichen Zustandes des Kindes. Es wird gewogen und vermessen und die Daten werden in einem Diagramm eingetragen. Wichtig ist nicht, ob in diesem Diagramm das Kind als eher klein oder groß, dick oder dünn eingestuft ist, sondern ob es sich entsprechend entwickelt. Wenn ein Kind, das bisher zu den eher großen Kindern gehörte, plötzlich eher zu den kleinen Kindern gehört, das heißt seine Kurve einen seltsamen Knick erfährt, dann sollte geschaut werden, woran das liegen kann.

Der Arzt wird viele Fragen danach stellen, wie das Kind sich im Alltag verhält, welche Aufgaben es bereits übernimmt, wie seine Fähigkeiten entwickelt sind, etc. Wichtig ist hier, dass die Eltern die Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Es ist niemandem geholfen, wenn die Eltern aus falschem Stolz dem Kind Fähigkeiten andichten, die es nicht hat. Wenn die eine oder andere Frage mit einem Nein beantwortet werden muss, dann ist das kein Beinbruch und spricht auch nicht dafür, dass das Kind dümmer ist als andere. Wie so oft kommt es auf das Gesamtpaket an.

Seit 1971 gehören die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 und J1 zu den allgemeinen Leistungen einer jeden Krankenkasse, d.h. diese übernimmt die Kosten. Im Jahr 2006 wurden weitere Vorsorgeuntersuchungen eingeführt, so die U7a, deren Kosten seit Juli 2009 auch von allen Krankenkassen getragen werden. Bei den außerdem eingeführten Untersuchungen U10, U11 und J2 ist das von Krankenkasse zu Krankenkasse verschieden. Da hilft nur nachfragen.

Wichtig ist ein Sehtest rechtzeitig vor der Einschulung. Oft wird er von der Kinderärztin bei der U7a gleich mitgemacht. Selbstverständlich ist ein Sehtest bei einer Kinderärztin nicht so genau wie einer bei einem Augenarzt. Gerade, wenn es Sehschwächen in der Familie gibt, ist eine Überweisung zu einem Augenarzt sinnvoll.
Manchmal gibt es auch Hinweise, die Eltern bemerken können und die sie dann von einem Augenarzt überprüfen lassen sollten. Wenn Kinder Bücher und Bilder sehr dicht vor die Augen halten, dann kann das daran liegen, dass sie schlecht sehen können. Auch wenn auf Photos nur ein Auge typisch rot leuchtet, das andere jedoch weiß bleibt, ist das ein ernstzunehmender Hinweis.

Hier ist eine Tabelle mit allen Untersuchungen und wann diese stattzufinden haben. Was genau untersucht wird, ist auf der Seite www.gesundes-kind.de so gut beschrieben, dass es unsinnig wäre, es hier nochmals niederzuschreiben. Zu jeder Untersuchung finden Sie einen Link, der Sie zur gewünschten Information führt.